Happy Birthday, Paavo Järvi!
Am 30. Dezember 2022 feiert unser Music Director seinen 60. Geburtstag. Grund genug für ein paar jüngere und ältere Erinnerungen.
Runde Geburtstage sind nicht nur Gelegenheiten zum Singen, sondern auch für Rückblicke. Oder in diesem Fall: Für drei Einblicke ins Fotoalbum unseres Music Director.
Die Kindheit
Das früheste Foto entstand in Estland, wo Paavo Järvi aufgewachsen ist. Er habe gar keine andere Wahl gehabt, als Musiker zu werden, sagt er, «und das ist gut so». Als Sohn des Dirigenten Neeme Järvi (rechts im Bild) war er immer umgeben von Musik – und auch von grossen Komponisten: Als Bub begegnete er Dmitri Schostakowitsch (Mitte), Arvo Pärt war für ihn «Onkel Arvo». Prägend war aber auch seine Mutter Liilia, die für alles neben der Musik zuständig war: für die Kinder, die Schulen, die Möbel, das Geld.
Das Studium
Paavo Järvis Mutter war es auch, die 1980 den Entscheid zur Auswanderung fällte: Die Familie zog aus Estland, das damals zur Sowjetunion gehörte, in die USA. Hier studierte Paavo am Curtis Institute in Philadelphia und in Los Angeles bei Leonard Bernstein (links im Bild), von dem er unter anderem dies gelernt hat: «Du musst sehr gut vorbereitet sein. Aber wenn du auf die Bühne gehst, wirf alles aus deinem Kopf – und fühle!»
Die Gegenwart
Was tut ein Dirigent auf einer Baustelle? In diesem Fall besichtigt er seinen künftigen Wirkungsort, die Tonhalle am See, die sich bei seinem Amtsantritt 2019 noch im Umbau befand. Der Entscheid für Zürich war spontan gefallen. «Wenn die mich fragen würden, dann würde ich Ja sagen»: Das habe er nach seinem ersten Konzert mit dem Tonhalle-Orchester Zürich gedacht, hat Paavo Järvi einst erzählt.
Der Start in der Tonhalle Maag war dann fulminant – bis Corona wenige Monate danach den Konzertbetrieb ausbremste. Inzwischen läuft alles wieder rund: Der renovierte Saal füllt sich in den Konzerten mit Paavo bis in den letzten Winkel mit Klang und Energie und Stille; in den Proben manchmal auch mit Gelächter wegen eines seiner trockenen Sprüche. Und wenn er den Jungdirigent*innen in der Conductors' Academy weitervermittelt, was er einst selbst gelernt hat; wenn er als Preis dann eine Einladung an sein Festival in Pärnu vergibt, wo die Järvis gleich im Dutzend musizieren: Dann schliesst sich ein Kreis.