Robert IJserinkhuijsen gewinnt das Goldene Auge
Ein gerührter Sieger, viel gute Filmmusik von Rachel Portman und ein Vorgeschmack auf «Nosferatu»: Das war die Jubiläumsausgabe des 10. Internationalen Filmmusikwettbewerbs.
218 Komponist*innen aus 42 Ländern haben sich am 10. Internationalen Filmmusikwettbewerb beteiligt, der im Rahmen des Zurich Film Festivals in der Tonhalle Züirch stattfand. Drei von ihnen stellten ihren Soundtrack zu Barney Cokeliss' Kurzfilm «The Foundling» in der Tonhalle Zürich vor. Um ein Einhorn-Kind geht es darin, das ein Zirkusartist vor seinem Wohnwagen findet.
Der Italiener Nicolò Braghiroli, der Niederländer Robert IJserinkhuijsen und der Ire Elliot Murphy fanden ganz unterschiedliche Klänge dafür, die das Tonhalle-Orchester Zürich unter der Leitung von Frank Strobel live aufführten. Die fünfköpfige Jury unter der Leitung der Oscar-Preisträgerin Rachel Portman wählte dann Robert IJserinkhuijsen als Sieger: «Seine Ideen sind originell, und er versteht es, diese perfekt umzusetzen und wunderschön zuzuschneiden», lautete die Begründung. Sichtlich überwältigt nahm IJserinkhuijsen das mit einem Preisgeld von CHF 10'000 dotierte Goldene Auge entgegen.
Vor dem Wettbewerb wurde wie immer ein Schweizer Filmmusikkomponist vorgestellt. Dieses Jahr war es Marcel Vaid, der bereits über 90 Filme vertonte (darunter «The Forum», «Usfahrt Oerlike» und «Chris the Swiss») und auch der diesjährigen Jury angehörte.
In der zweiten Hälfte des Abends dirigierte Frank Strobel ein vielfältiges Filmmusikprogramm – von «Taxi Driver» über »Parasite» bis zu «Sunset Boulevad». Und natürlich gab es Ausschnitte aus dem Schaffen der Jury-Präsidentin und Filmmusikkomponistin Rachel Portman («Emma», «Chocolat»), die mit dem Career Achievement Award ausgezeichnet wurde. «Sie ist eine Ausnahme-Komponistin, eine feine Geschichtenerzählerin. Sie malt mit Klang Gefühle. Bei ihr kann Sehnsucht geheimnisvoll klingen, und Traurigkeit nach Hoffnung», führte Christian Jungen als Artistic Director des Zurich Film Festival in seiner Laudatio aus.
Schliesslich gab es auch noch einen Vorgeschmack auf das nächste Filmsinfonik-Programm in der Tonhalle Zürich: Christopher Young wird den legendären Stummfilm «Nosferatu» neu vertonen, die Uraufführung des Soundtracks findet im Februar statt. Hier gab es nun schon mal einen Vorgeschmack: Packend, gruselig – und sehr viel Vorfreude weckend...