
Haben wir wirklich Instrumente in die Luft geworfen?
Ja, wir haben! Der Clip fürs tonhalleAIR zeigt die Realität – wenigstens beinahe.
Es war ein sonniger Tag im vergangenen September, als eine kleine Crew aus dem Management-Team sich in Richtung Opfikon in Bewegung setzte. Das Ziel war erstens der Sportplatz Au – und zweitens ein Video-Clip für das tonhalleAIR, der so richtig schön leicht und luftig wirken sollte. Weisse Wolken vor blauem Himmel schwebten dem Team vor, und dazu Instrumente, die durch diesen Himmel flogen.
Nur: Darf man Instrumente durch die Gegend schmeissen? Musiker*innen würden auf diese Frage ihre Köpfe zweifellos im Unisono schütteln. Und doch sollten reale Instrumente verwenden werden – ein Orchester, das analog auf dem Münsterhof musiziert, verdient Echteres als einen KI-generierten Clip. Und man wurde tatsächlich fündig: Musik Hug stellte ein Kindercello zur Verfügung, das schon durch zu viele Hände gegangen waren, als dass man es noch weiter hätte vermieten können. Und auf einer Online-Plattform fand sich für ein paar Franken eine kaum noch spielbare Klarinette.
Mit dem Leintuch wurden das Cello und die Klarinette (und ein zerbeultes Horn, das in einem anderen Clip zu sehen sein wird) in die Luft katapultiert; wie das ging, ist in unserem Making-of-Clip zu sehen. Die Kartonkisten dämpften die Landung. Und die Sonnenbrillen waren nötig, um das Geschehen im Blick zu behalten. Denn eben: Es war ein sonniger Tag.
Fast zu sonnig, fand der Filmer Marek Beles danach. Die Wolken, die man sich als Sujet gewünscht hatte, waren ausgeblieben an dem Tag – und mussten dann doch noch mit ein bisschen Computerkunst ins Bild gerückt werden. Aber das Licht, die Luft, die Freude der Instrumente beim Durch-die-Luft-wirbeln: Das ist alles echt, garantiert!
Wetterwünsche fürs tonhalleAIR
A propos Wolken: Ein Himmel wie der im Clip wäre tatsächlich perfekt für das tonhalleAIR. Denn die Instrumente, die nicht geworfen, sondern im Orchester gespielt werden, mögen extreme Wetterlagen nicht besonders. Ungewohnte Temperaturen können zu Problemen bei der Stimmung führen, und sogar Schäden könnten auftreten: Bei sehr hoher Hitze und direkter Sonneneinstrahlung kann der Lack von Streichinstrumenten Blasen werfen, und der Leim kann sich aufweichen. Auch Regen ist nicht nur fürs Publikum nicht ideal.
Deshalb wird bei der Vorbereitung des Festivals sehr genau darauf geachtet, dass die Instrumente dem Wetter möglichst wenig ausgesetzt sind. Die Bühne ist überdacht, und die Wege zu den Garderoben werden möglichst kurz gehalten. Dass das funktioniert, haben frühere Openair-Erfahrungen in Zürich und Shanghai gezeigt: Da hat das Orchester klimatisch schon fast alles erlebt – und sowohl die Musiker*innen als auch die Instrumente haben es unbeschadet überstanden.