John Adams' «City Noir» lässt das Los Angeles der 1940er und 1950er Jahre aufleben. Sein Werk ist eine Hommage an die damalige düstere Atmosphäre, die Hollywood als Vorlage für das unverkennbare Genre der Films noirs diente.
«...the underside of home-front and post-war Los Angeles stood revealed. Still, for all its shoddiness, the City of Angels possessed a certain sassy, savvy energy.» Es war unter anderem dieses Zitat aus Kevin Starrs Sozial- und Kulturgeschichte von Kalifornien, das den Komponisten John Adams zu seinem Werk «City Noir» inspirierte. «Starr beschreibt die Stimmung und das Milieu der späten Vierziger und frühen Fünfziger, wie sie im Sensationsjournalismus jener Zeit und in den düsteren, unheimlichen Schwarz-Weiss-Filmen Hollywoods Ausdruck fanden», so Adams, der seit 1971 in Kalifornien lebt. Um diese Atmosphäre einzufangen, bedient sich Adams nicht nur dem typisch amerikanischen Stilmix aus Klassik und Jazz, sondern auch starken Kontrasten – ähnlich den Hell-Dunkel-Einstellungen der Films noirs. Entstanden ist ein vielschichtiges Spiegelbild der damaligen Zeit.
Und mit wem anders sollte «City Noir» seine Weltpremiere feiern, als mit der Los Angeles Philharmonic, mit der Adams eine lange Geschichte verbindet? Das Werk eröffnete 2009 das Antrittskonzert von Music Director Gustavo Dudamel.
«City Noir» mit der Los Angeles Philharmonic unter Gustavo Dudamel, 2009
Die Musikzeitschrift Fono Forum charakterisierte die Komposition als einen «mit Soli nur so gespickten Leckerbissen für Orchester». Die New York Times schloss sich dem durchweg positiven Urteil an: «Die Musik ist fesselnd durch und durch.»
Live zu hören bei uns am Do 13. und Fr 14. Januar – dirigiert von Adams' Landsmann Roberto Trevino.
