Kammermusik-Lunchkonzert
Kammermusik-Lunchkonzert
Katja Fuchs Viola
Anita Leuzinger Violoncello
Frank Sanderell Kontrabass
Anton Kernjak Klavier
Franz Schubert Klavierquintett A-Dur D 667 «Forellenquintett»
Es ist eher unwahrscheinlich, dass es im mythischen Unterweltsfluss Lethe Forellen gibt. Wasser ist nun mal nicht gleich Wasser – das wird in diesem Konzert zu hören sein. Im Klavierquartett «The Water of Lethe» des diesjährigen Creative Chair Toshio Hosokawa geht es ums Vergessen: In der antiken Mythologie trinken die Verstorbenen dieses Wasser, um die Erinnerungen an ihr früheres Leben auszulöschen und ihren Geist für die Wiedergeburt zu reinigen. Eine Musik ohne Anfang und ohne Ende habe er schreiben wollen, sagt Hosokawa dazu: einen Klangfluss im eigentlichen Sinn.
Einen Klangfluss hatte auch Schubert mit seinem «Forellenquintett» im Sinn, allerdings einen ganz anderen: einen hellen, glitzernden, munteren. Der Hobbycellist Sylvester Paumgartner hatte sich als Auftraggeber für das Quintett Variationen über Schuberts «köstliches Liedchen» gewünscht, und Schubert lieferte sie im dritten Satz. Dass die Forelle hier anders als in Schuberts «Liedchen» kein trauriges Ende nimmt, dürfte Paumgartner gefreut haben.